Kommunikation

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Kommunikation im schulischen Mobilitätsmanagement

Rollen, Beziehungen, Strategie & Instrumente
Wirksames schulisches Mobilitätsmanagement beruht weniger auf einzelnen Maßnahmen als auf einer funktionierenden Zusammenarbeit aller beteiligten Akteursgruppen. Entscheidend ist, dass Ziele, Maßnahmen und Zuständigkeiten vermittelt, verstanden und aktiv unterstützt werden.
Diese Seite beschreibt, wie Kommunikation strukturiert werden kann, welche Beziehungen bestehen und welche Instrumente zu einer erfolgreichen Umsetzung beitragen.

1. Warum Kommunikation zentral ist

Mobilität entsteht im Zusammenspiel verschiedener Systeme: Verwaltung, Schule, Elternhaus, Verkehrsbetriebe, Politik und Polizei. Ohne Abstimmung entstehen Zielkonflikte; mit klarer Kommunikation entstehen Verständnis, Verlässlichkeit und Handlungssicherheit.
Kommunikation sorgt dafür, dass:
  • das Schulmobilitätskonzept alle Akteure erreicht
  • Maßnahmen bekannt sind und umgesetzt werden
  • die Umsetzung sichtbar bleibt
  • Wirksamkeit und notwendige Anpassungen transparent kommuniziert werden.

2. Beziehungen zwischen den Akteursgruppen

Verwaltung ↔ Schule

  • Verwaltung setzt strukturelle, rechtliche und bauliche Maßnahmen um.
  • Schulen bringen pädagogische und organisatorische Perspektiven ein.
  • Regelmäßige Abstimmung (Jour fixe, Projektteam) ist entscheidend.

Schulamt ↔ Schulen

  • Das Schulamt berät schulfachlich und sorgt für Unterrichts- und Aktionsqualität.
  • Schulen geben Rückmeldungen aus dem Alltag.

Verkehrsplanung/Tiefbau ↔ Straßenverkehrsbehörde

  • Planung entwickelt Lösungen → Behörde setzt sie rechtlich um.
  • Tiefbau realisiert bauliche Maßnahmen.
  • Gemeinsame Entscheidungswege vermeiden Verzögerungen.

Verwaltung ↔ Politik

  • Politik trifft Grundsatz- und Budgetentscheidungen.
  • Verwaltung kommuniziert Ziele, Notwendigkeiten und Effekte.

Schulen ↔ Eltern

  • Eltern beeinflussen die tatsächliche Verkehrssituation unmittelbar.
  • Schulen vermitteln Regeln, Maßnahmen, Angebote und Bildungsaspekte.

Verwaltung ↔ Verkehrsbetriebe

  • Abstimmung zu Linienführungen, Haltestellen, Schülerbeförderung.

Schule & Verwaltung ↔ Polizei

  • Beratung zu Sicherheit, Querungsstellen, Verkehrsregelung, Aktionstagen.

3. Elemente einer kommunalen Mobilitätsstrategie für Schulen

Eine wirksame Strategie sollte die folgenden Bausteine enthalten:

3.1 Gemeinsames Leitbild & Claim

Ein klarer, motivierender Claim schafft Identität, Wiedererkennbarkeit und Anschlussfähigkeit. Beispiele:
  • „Sicher. Selbstständig. Unterwegs.“
  • „Wir laufen das gemeinsam.“
Ein konsistentes visuelles Erscheinungsbild stärkt die Wahrnehmung im Stadtbild.

3.2 Zielgruppenorientierte Ansprache

Die verschiedenen Gruppen benötigen unterschiedliche Botschaften:
  • Eltern: Sicherheit, Entlastung, Orientierung (Schulwegpläne).
  • Schüler:innen: Selbstständigkeit, Spaß, Kompetenzgewinn.
  • Lehrkräfte: Lehrmaterialien, Organisation, Unterstützung im Unterricht.
  • Verwaltung/Politik: Nutzen, Wirksamkeit, Kosten-Nutzen-Argumentation.
  • ÖPNV/Verkehrsbetriebe: Angebotsanpassungen, Schnittstellen.

3.3 Transparenz über Maßnahmen

Transparenz nimmt Unsicherheit, erhöht Akzeptanz und verringert Widerstände.
Dies umfasst:
  • Darstellung aller geplanten Maßnahmen (digital + gedruckt)
  • Offene Kommunikation zu Zeitplänen und Umsetzungsschritten
  • Sichtbare Informationskanäle (Website, Newsletter, Aushänge, Social Media, Notion/Schulplattformen)

3.4 Schulwegpläne als Kommunikationsinstrument

Schulwegpläne eignen sich hervorragend, um:
  • sichere Routen zu visualisieren,
  • Maßnahmen im Umfeld darzustellen,
  • Eltern Orientierung zu ermöglichen,
  • Transparenz für Politik und Verwaltung zu schaffen.

3.5 Kontinuierliche Ansprache statt Einzelaktionen

Kommunikation soll sich über das ganze Schuljahr verteilen. Beispiele:
  • Startinfos zu Schuljahresbeginn
  • Herbst- und Frühjahrsaktionen (Licht, Wetter, Sichtbarkeit)
  • Begleitung der Fahrradtrainings
  • Updates zur Umsetzung baulicher Maßnahmen
  • Regelmäßige Erfolgsgeschichten („Was hat sich verbessert?“)

3.6 Rückkopplung & Feedback

Feedbackformate schaffen Beteiligung und ermöglichen Nachsteuerung:
  • Digitale Meldestellen für Gefahrenstellen
  • Workshops mit Eltern & Kindern
  • Lehrer:innenrunden
  • Austausch zwischen Verwaltung & Schulleitungen
  • Einfache Umfragen zu Wirksamkeit und Zufriedenheit

4. Kommunikationsinstrumente im Überblick

4.1 Für die Schule

  • Elternbriefe, Newsletter
  • Aushänge und Infowände (Schulwegpläne, Aktionskalender)
  • Elternabende mit Mobilitätsschwerpunkt
  • Klassengespräche, Projektwochen

4.2 Für die Verwaltung

  • Projektwebsite / Informationsplattform
  • Gremienvorlagen, Sachstandsberichte
  • Kartenportale mit Maßnahmenüberblick
  • Pressearbeit und Social Media

4.3 Für Eltern & Öffentlichkeit

  • Schulwegpläne
  • Flyer zu einzelnen Maßnahmen (z. B. Schulstraße, Elternhaltestellen)
  • Kurzvideos oder Social-Media-Posts
  • Infoformate im Quartier (Aushänge, Ortsbegehungen)

4.4 Für Politik & Entscheidungsträger

  • Verdichtete Berichte
  • Maßnahmensteckbriefe
  • Visualisierungen (Vorher–Nachher, Karten)
  • Kurzpräsentationen zur Beschlussfassung

5. Sicherstellen, dass alle Akteure informiert sind

Damit das Schulmobilitätskonzept nicht in der Schublade endet, muss Kommunikation folgende Punkte gewährleisten:

5.1 Das Konzept erreicht alle

  • Verwaltung (alle relevanten Ämter)
  • Politik
  • Schulen (Leitung, Kollegium, OGS)
  • Schüler:innen
  • Eltern
  • Verkehrsbetriebe
  • Polizei

5.2 Maßnahmen werden verstanden und umgesetzt

Alle Beteiligten wissen:
  • was umgesetzt wird,
  • warum es nötig ist,
  • wer zuständig ist,
  • wann die Umsetzung erfolgt.

5.3 Umsetzung ist sichtbar machen

  • Baustellenschilder, Infografiken, Social-Media-Updates
  • Erfolgsmeldungen: „Querung fertiggestellt“, „Laufbus gestartet“
  • Fortschrittsberichte zu größeren Maßnahmen

5.4 Wirksamkeit und Anpassungen werden kommuniziert

  • Was wirkt bereits?
  • Wo muss nachgesteuert werden?
  • Welche Erfahrungen gibt es aus Schule, Elternschaft und Verwaltung?
Kontinuierliche Kommunikation schafft Akzeptanz und Vertrauen – und macht Mobilitätsentwicklung erlebbar.

6. Fazit

Gute Mobilitätskonzepte scheitern selten an fehlenden Ideen, sondern an fehlender Kommunikation.
Erst wenn alle Akteur:innen wissen, was geplant ist, was passiert und wie sie selbst beitragen können, entsteht eine kommunale Mobilitätskultur, die Kinder und Jugendliche nachhaltig stärkt.