Nach der Planung (Phase 2) folgt die Realisierungsphase. Die Herausforderung besteht darin, die erarbeiteten Maßnahmen nicht nur punktuell umzusetzen, sondern sie fest im Schulalltag und im Schulprogramm zu institutionalisieren. Dies sichert die langfristige Wirkung und macht Mobilität zu einem integralen Bestandteil der Schulkultur.
1. Lern- und Mobilitätsziele der Phase
- Mobilitätsziel: Überführung der theoretischen Konzepte in die Praxis sowie die Etablierung eines kontinuierlichen Monitoring-Prozesses zur Erfolgskontrolle.
- Lernziel: Förderung der Partizipations- und Reflexionskompetenz. Die Beteiligten lernen, Prozesse kritisch zu hinterfragen, Erfolge sichtbar zu machen und Anpassungen bei Fehlentwicklungen vorzunehmen.
2. Pädagogische und planerische Strategien
Verkehrsplanerische Perspektive (Monitoring & Evaluation):
Die Wirksamkeit baulicher oder organisatorischer Maßnahmen muss überprüft werden. Hierbei kommen Kennzahlen (KPIs) zum Einsatz, wie etwa die Auslastungsquote neuer Radabstellanlagen oder die Veränderung des Modal Splits bei Nachbefragungen. Eine kontinuierliche Datenpflege ermöglicht es, gegenüber der Stadtverwaltung fundierte Argumente für weitere Ausbaustufen zu liefern.
Verhaltenspsychologische Perspektive (Belohnung & Routine):
Um neue Mobilitätsgewohnheiten zu festigen, ist positive Verstärkung essenziell. Regelmäßige Events und die Kommunikation von Erfolgen (z. B. "Wir haben gemeinsam 500 kg CO2 eingespart") stärken die Identifikation mit dem Projekt und verhindern den Rückfall in alte Muster (z. B. das Elterntaxi bei schlechtem Wetter).
BNE-Verknüpfung: Schule als Reallabor: In der Umsetzungsphase fungiert die Schule als Reallabor für SDG 13 (Klimaschutz). Die Schüler:innen erleben unmittelbar, wie ihr verändertes Handeln messbare ökologische Auswirkungen hat. Dies fördert das Verständnis für globale Zusammenhänge durch lokales Handeln.
3. Handlungsoptionen für die Verstetigung
Die Verstetigung erfolgt auf verschiedenen Ebenen der Schulentwicklung:
Ebene | Maßnahme | Zielsetzung |
Curriculum | Verankerung von Mobilitätsthemen in Fachcurricula (z. B. Physik: Bremswege; Erdkunde: Stadtplanung). | Fachliche Durchdringung des Themas über alle Jahrgangsstufen. |
Kommunikation | Regelmäßige Berichterstattung in Newslettern, der Schulzeitung oder der Website. | Transparenz und Einbindung der gesamten Elternschaft. |
Incentivierung | Einführung eines "Mobilitäts-Passes" oder jährliche Auszeichnungen für fahrradfreundliche Klassen. | Motivation durch spielerische Elemente (Gamification). |
Infrastruktur-Pflege | Jährlicher Check der Radabstellanlagen und Schulwege (Mängelmelder). | Aufrechterhaltung der Qualität und Sicherheit. |
4. Workshop-Design: "Das Mobilitäts-Audit"
Einmal pro Schuljahr sollte ein Audit-Workshop durchgeführt werden, um den Fortschritt zu bewerten.
- Interaktive Methode: Speed-Check
Das Schulteam vergleicht die aktuellen Daten (z. B. Zählungen am Fahrradständer) mit den Zielen aus Phase 0.
- Experten-Tipp zur Partizipation:
Laden Sie die Schulleitung und Vertreter der Stadtverwaltung zu einer "Ergebnis-Präsentation" ein. Wenn Schüler:innen ihre Erfolge selbst präsentieren, erhöht dies die politische Schlagkraft für weitere Forderungen.
- Öffentlichkeitsarbeit:
Nutzen Sie lokale Medien, um über die Fortschritte zu berichten. Dies stärkt das Image der Schule als innovativer Bildungsstandort.
Implementierung (Checkliste für Notion)
Erfolgskontrolle: Durchführung einer kurzen Nachbefragung zum Mobilitätsverhalten (Vergleich mit Phase 1).
Curriculum-Check: Aufnahme von mindestens einem Mobilitäts-Modul pro Doppeljahrgangsstufe in den schulinternen Lehrplan.
Verantwortlichkeiten: Sicherstellung, dass die Rolle der/des Mobilitätsbeauftragten dauerhaft besetzt und im Stundenkontingent berücksichtigt ist.
Instandhaltung: Etablierung eines Prozesses zur Meldung von Infrastrukturmängeln an die Stadt.
Berichterstattung: Veröffentlichung eines jährlichen "Mobilitätsberichts" für die Schulkonferenz.
Langfristige Kooperationen: Schließen Sie Kooperationsverträge mit lokalen Partnern ab (z. B. Fahrradhändlern für Reparatur-Workshops oder Verkehrsbetrieben für Busschulen). Feste Partnerschaften entlasten das Kollegium und sichern die Qualität.